Werke des 18. Jahrhunderts sang Callas äußerst selten. Die einzige Mozart-Partie in ihrem Repertoire war die der Konstanze in einer italienischen Fassung der Entführung aus dem Serail. Ein größerer Gegensatz zwischen diesem Singspiel und der nur wenige Jahre zuvor entstandenen Iphigénie en Tauride (an der Scala 1957 als Ifigenia in Tauride gegeben) ist kaum vorstellbar. In diesem Drama um eine Priesterin, die ihren Bruder opfern soll, päsentiert Gluck unverzierte Vokallinien und eine zurückhaltende Intensität des Ausdrucks. Wie stets eignet sich Callas diesen Stil mit fast schon instinktiver Präzision an und interpretiert ihre Partie mit größter Eloquenz. Die „dea ex machina“ Diana (gesungen von der jungen Mezzosopranistin Fiorenza Cossotto am Beginn ihrer großartigen Karriere) führt im letzten Moment das glückliche Ende herbei.
Ifigenia: Maria Callas |
Oreste: Dino Dondi |
Pilade: Francesco Albanese |
Toante: Anselmo Colzani |
Diana: Fiorenza Cossotto |
Ministro del tempio - Ein Diener des Heiligtums: Costantino Ego |
Una donna greca - Eine Griechin: Edith Martelli |
Uno scita - Ein Skythe: Franco Piva |
Prima sacerdotessa - Erste Priesterin: Stefania Malagù |
Seconda sacerdotessa - Zweite Priesterin: Eva Perotti |